Die Literaturwissenschaft gehört selbstredend zur Geisteswissenschaft und befasst sich mit der Analyse und Interpretation von alten wie modernen Büchern und Schriften – in etwa so, wie man berühmte Werke von Goethe oder Schiller in der Schule Wort für Wort auseinandernehmen, interpretieren und wieder zusammenfügen musste.
Im Zentrum dieser Wissenschaft steht also das Verständnis hinter den Werken der Autoren. Zum Werkzeug eines Literaturwissenschaftlers gehört aber auch das Wissen um die Sprache, weshalb die Literatur im strengen Sinne auch Teil der Sprachwissenschaften sein könnte. Absolventen dieses Studiums arbeiten später zum Beispiel in den Medien, in Bibliotheken oder Kultureinrichtungen. Literatur ist tatsächlich ein sehr breit gefächertes Feld, und jeder Literaturwissenschaftler hat seine speziellen Schwerpunkte. Demnach spezialisieren sich viele auf bestimmte Zeitepochen und erforschen darin sprachliche Besonderheiten und weltanschauliche Begebenheiten der damaligen Autoren. Wer sich für Fragestellungen in diese Richtung interessiert, ist bei den Literaturwissenschaften gut aufgehoben. Wem diese Herangehensweise allerdings nicht “umsetzbar genug” erscheint, dürfte mit dem Konzept der Geisteswissenschaften an sich eher Probleme haben. Das Verständnis alter und moderner Literatur ist eine Disziplin, die in bestimmten Berufen durchaus Anwendung findet und in der heutigen Zeit auch für angehende Deutschlehrer relevant ist.