Wirtschaftswissenschaft im Visier

Die Wirtschaftswissenschaft ist ein Teilbereich der Sozialwissenschaften und gliedert sich in zwei Hauptteile: die Betriebswissenschaftslehre und die Volkswirtschaftslehre.

Die Betriebswirtschaftslehre befasst sich mit allen Prozessen und Vorgängen innerhalb eines Betriebs. Relevante Fragestellungen könnten hier sein: Was produziere ich? Wie viel produziere ich? Wie teuer muss mein Produkt verkauft werden? Wie ist der Betrieb organisiert? Welche Marketingform eignet sich am besten? Die Betriebswirtschaftslehre zeigt sehr deutlich, dass das Thema Betrieb nicht ganz so einfach mit nur einem Begriff umschrieben werden kann. Zum Betrieb gehören sehr viele verschiedene Themenfelder, unter anderem das Controlling, Marketing, die Buchführung, das Rechnungswesen, das Steuerrecht, die Logistik und vieles weitere. Jedes dieser Themen wird dabei ausführlich beleuchtet und untersucht. Das Ziel hinter dieser Wissenschaft besteht im Wesentlichen darin, die Theorie dieser Themengebiete auf die Praxis eines Unternehmens anzuwenden. Dabei müssen theoretische Grundlagen natürlich auch immer den gegebenen Umständen und Zeiten angepasst werden – denn selten lässt sich die Theorie perfekt in die Praxis umsetzen, da jeder Betrieb trotz allem anders funktioniert und viele Störfaktoren nicht berücksichtigt werden können.

Hingegen beschäftigt sich die Volkswirtschaftslehre mit Fragen, die sich nicht konkret auf das Unternehmen, sondern auf größere Zusammenhänge beziehen. Die Hauptthemen der Volkswirtschaftslehre sind deshalb vor allem Inflation, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit. Auch geht sie auf die Marktentwicklung ein und untersucht den Zusammenhang von Angebot und Nachfrage unter verschiedenen Bedingungen. Die Volkswirtschaftslehre hat im Gegensatz zur Betriebswirtschaftslehre nicht das Ziel, ihre theoretischen Erkenntnisse praktisch umzusetzen. Vielmehr geht es darum, gewisse Gesetzmäßigkeiten in mathematischen Modellen zu beschreiben und sich praktisch möglichst nah an diesen zu bewegen. Da die Modelle jedoch immer eine utopische Situation darstellen, wird die Praxis nie haargenau so ablaufen. Dennoch helfen die Forschungsergebnisse der Volkswirtschaftslehre, um gewisse Situationen von Märkten, Staat und Gesellschaft besser einschätzen, prognostizieren und lösen zu können, sofern eine Lösung für entstehende Probleme gesucht wird.

Beide Wissenschaften beschäftigen sich mit der Frage nach Zusammenhängen von Unternehmen, Privatpersonen, Markt und Staat im Wirtschaftskreislauf. Während die Betriebswirtschaftslehre dabei die Details untersucht – etwa, wie viele Leute ein Produkt kaufen müssten, um die Herstellungskosten zu decken -, geht die Volkswirtschaftslehre auf die etwas größere Frage ein, wie sich zum Beispiel ein höherer Konsum von Produkten auf die Arbeitslosigkeit auswirken würde. Beide Sichtweisen sind wichtig, denn sie sind eng miteinander verknüpft und benötigen ein beiderseitiges Verständnis, um weitere Forschungen anzustellen.